
Energiereiche Strahlen werden in der Schweiz bei jeder zweiten Krebspatientin, jedem zweiten Krebspatienten zur Zerstörung von Tumorzellen eingesetzt. Doch wie ist diese technisch aufwendige Strahlenmedizin entstanden?
Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am Ende des Zweiten Weltkriegs waren das folgenreiche Ereignis. Sie gaben medizinischem Wissen über Strahlenwirkungen auf den Menschen grosses sicherheitspolitisches Gewicht und trieben die Umsetzung ziviler Anwendungen der Atom- und Strahlenforschung an – auch in der Schweiz.
Hatten bis dahin Radiumstiftungen die Strahlenmedizin gefördert, trugen ab nun Bundesgelder zum Ausbau der hochtechnisierten Radiotherapie bei. Die Computertechnik des Kalten Kriegs dynamisierte diese Entwicklung.
Niklaus Ingold, Sibylle Marti und Dominic Studer zeigen, wie vielfältige Interessen die Anwendung von Strahlen in der Medizin gestalteten – medizinische und wissenschaftliche, aber auch militärische, politische und wirtschaftliche. [Inhaltsverzeichnis]
Vernissage: 5. Dezember 2017, 17.15 Uhr, Universität Bern, Auditorium Ewald Weibel, Anatomie-Gebäude, Bühlstr. 26.